Michael Feißt
OWB Ortenauer Wirtschaftsberatung GmbH | Offenburg
Möchte man wissen, warum die weltweite Finanz- und Staatsschuldenkrise zu großen Veränderungen an den Kapitalmärkten geführt hat, stehen die beiden Geschäftsführer der OWB Ortenauer Wirtschaftsberatung GmbH gerne Rede und Antwort. Beide sind Bankkaufmann und verfügen jeweils über mehr als 30 Jahre Berufserfahrung in der Finanzbranche. Klaus Daniel ist zusätzlich Betriebswirt VWA, während Michael Feißt zusätzlich Versicherungskaufmann und staatlich geprüfter Betriebswirt ist.
Können wir die Finanz-, Euro- und Verschuldungskrise eigentlich abhaken?
(Klaus Daniel): „Bedingt durch drastische Maßnahmen aller großen Notenbanken befinden sich die Zinsen auf historisch niedrigen Niveaus. Mit vermeintlich sicheren Anlagen erreicht der Sparer heutzutage nicht einmal mehr den (inflationsbereinigten) Erhalt seines Vermögens. Prof. Hans-Werner Sinn hat es alsMitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministerium kürzlich auf den Punkt gebracht: Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen der zu beobachtenden Beruhigung an den Finanzmärkten und der realen Situation.“
Wie ist das zu werten und wie reagieren Sie darauf?
(Michael Feißt): „Das massive Gelddrucken der Notenbanken in Europa und Übersee hat die Märkte beruhigt, allerdings auch eine „Scheinwelt“ geschaffen. Die Staatsverschuldungen haben ein Maß erreicht, das nur noch über eine lang anhaltende Niedrigzinsphase und das Anschieben einer inflationären Entwicklung abbaubar ist. Wir sind frei und ungebunden in unseren Handlungsempfehlungen ohne das Eigeninteresse einer Bank. Wir schauen ganz bewusst auch über den Tellerrand und prüfen, was in der jeweiligen Situation das Richtige für unsere Mandanten ist.“
Was empfehlen Sie derzeit grundsätzlich und wo sehen Sie akute Probleme?
(Klaus Daniel): „Die einzig richtige Empfehlung gab es noch nie und gibt es auch jetzt nicht. Langfristig orientierte Anleger sollten jedoch verstärkt in Sachwerte investieren. Allerdings sollte man da aufpassen, wir sehen immer wieder, dass Mandanten die Märkte auch bei den Sachwerteinlagen völlig falsch einschätzen. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen langfristig niedrig bleiben müssen und dass die Staatsschulden entwertet werden. In diesem Umfeld werden die vermeintlich sicheren Anlagen wie Festgelder, Anleihen, klassische Lebensversicherungen massiv an Wert verlieren. Das wird übrigens die Altersvorsorge von Millionen Bürgern ins Wanken bringen. Denken Sie daran, dass bei erneuten Bankenkrisen die Anleger zur Kasse gebeten werden sollen. Wer schlau ist, setzt hier auf „echte“ Werte.
Was halten Sie von Immobilieninvestments?
(Michael Feißt): „Bei Immobilien empfehlen wir ganz klar am sichersten und lukrativsten Standort Deutschlands zu investieren. Mittlerweile ist es klüger in der richtigen Region zu investieren und nicht in der vermeintlich besten Lage vor Ort. Noch schlauer ist es dort zu investieren, wo die Preise am stärksten steigen werden. Wo das so sein wird, ist übrigens absehbar. Man muss nur etwas
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