Heute konnte Marc Eisinger im Rahmen der Abschlussveranstaltung zur Workshop-Reihe im Dialogprojekt „Handel 2030“ mit Gastgeberin Katrin Schütz (Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg) über das Projekt “Ihr kauft LOKAL – wir spenden” sprechen. Als ehemalige Einzelhändlerin in Karlsruhe konnte sie das Projekt sofort “greifen” und regte einen weiteren persönlichen Austausch an.

Ebenfalls bei diesem Gespräch war Prof. Dr. Dirk Funck von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen mit dabei. Er hielt zur heutigen Abschlußveranstaltung dieser Workshopreihe in Stuttgart einen hochinteressanten Vortrag, in dem er aufzeigte, dass rund 50% der Einzelhändler über keine oder nur eingeschränkte Online-Präsenzen in Form von Websiten verfügten und weitere wichtige Themen, wie die Bedienung von Social Media-Kanälen oder Online-Services wie bspw. Produkte online reservieren, nur vereinzelt genutzt werden. Hier brauche es u. a. dringend “Digital-Streetworker” – wie er es nannte – die die Einzelhändler “an die Hand nehmen” und durch die Digitalisierungsprozesse führt. Als möglichen Lösungsansatz zur Finanzierung solcher wichtigen Maßnahmen nannte er in seinem Vortrag bspw. auch “Private Public Partnerships”*

*wie sie vom Businessclub in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stadtmarketing Gesellschaft und den Lokal-Lobbyisten bereits umgesetzt wird

„Unsere Städte sterben langsam aber sicher aus und es ist allerhöchste Zeit, den Handel vor Ort aktiv mit Innovationen zur Belebung der Innenstädte zu unterstützen“, so Matthias Kant, Geschäftsführer der Deutsche Stadtmarketing Gesellschaft mbH aus Krefeld. „Wir sind nach eingehender Prüfung davon überzeugt, dass das Gesamtkonzept „Ihr kauft LOKAL – wir spenden“ des Businessclub Connexxtion ein wichtiges Instrument ist, genau dies zu tun.“

Durch diese Förderung können die Initiatoren das Konzept als Einkaufspartner ohne großen finanziellen Aufwand testen. Wir sind sehr froh und stolz, die Deutsche Stadtmarketing Gesellschaft als Förderpartner in dieser frühen Phase mit „an Bord“ zu haben. Den Förderantrag kann nur die jeweilige Stadt direkt bei der Deutschen Stadtmarketing Gesellschaft stellen. „Damit wollen wir sicherstellen, dass die Umsetzung dieses Konzepts in den Städten auch von den lokalen Stadtmarketingorganen mitgetragen wird“, so Matthias Kant, „denn nur wenn das örtliche Stadtmarketing dieses Konzept gemeinsam mit dem Businessclub umsetzt, sind wir vom Erfolg dieses Konzepts im Einzelfall überzeugt. Wir werden für diese Förderung bis zu 20 Mio. Euro in den nächsten Jahren bereitstellen.“

Eine wichtige Förderbedingung ist hierbei die Schaffung einer sog. “kritischen Masse” an Einkaufspartnern innerhalb einer Stadt. So brauchen wir beispielsweise in einer Stadt mit 1 Mio. Einwohnern zunächst 120 Einkaufspartner als sog. “Initiatoren”, bevor wir unsere 2. Stufe – die Einführung des digitalen Gutscheins – gefördert starten können. Diese “kritische Masse” ist jeweils abhängig von der Einwohnerzahl.

Im Namen der Stadt Oberkirch – Sachgebiete Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, sowie des Stadtmarketing Oberkirch e. V.” beginnt das Schreiben der Leiterin Wirtschaftsförderung der Stadt Oberkirch vom 22. August 2019. Weiter heißt es im Schreiben sinngemäß, dass jedes Oberkirchener Geschäft selbstverständlich selbst entscheiden dürfe, ob es sich unserem Projekt “Ihr kauft LOKAL – wir spenden” anschließen möchte. Außerdem habe man unser Projekt “grundsätzlich als Chance begriffen, das lokale Einkaufen und damit Handel sowie Vereine vor Ort zu stärken. Stadt und Stadtmarketingverein haben in Aussicht gestellt, das Projekt zu unterstützen…” dann allerdings kommt die Bedingung der Unterstützungsaussicht: “…die Kauf- und Spendenbeziehungen auf Oberkirch begrenzt werden können.

Im Klartext: die Unterstützung der Stadt und des Gewerbevereins kommt nur dann zustande, wenn bspw. die “Oma” aus Oberkirch im lokalen Einzelhandel einkaufen geht und die daraus resultierende Spendenzahlung einem Oberkirchener Verein zugute kommt. Hat diese “Oma” aber bspw. Enkelkinder in Offenburg und möchte dem Förderverein des Offenburger Kindergartens die Spende zugute kommen lassen, wäre unser Projekt nicht mehr unterstützenswert! Auf Nachfrage bei Nadine Klasen – Leiterin der Wirtschaftsförderung – ob man diesen Punkt ernsthaft als Entscheidungsgrundlage sehe, wurde uns dieser Punkt bestätigt.

Da eine solche Beschneidung der Entscheidungsmöglichkeit der Oberkirchener Bürger nicht unseren Wertevorstellungen entspricht“, so Marc Eisinger, Geschäftsführer der Businessclub Connexxtion GmbH und Initiator des Projekts “Ihr kauft LOKAL – wir spenden”, “werden wir nun vorerst die Gespräche mit den Oberkirchener Geschäften einstellen und uns auf die Städte konzentrieren, die unser Projekt ernsthaft nutzen möchten, um Marktanteile aus dem Internet wieder zurück in die eigene Stadt zu holen!